Ab dem 10. oder 11. Lebensjahr bekommt die Gruppe der Gleichaltrigen eine andere Bedeutung. Die einsetzende Pubertät stellt oft eine große Herausforderung an Menschen dieses Alters. Die Entwicklung verlangt einen langsamen Wechsel vom Kinder-ICH zum Erwachsenen-ICH.
Neben den körperlichen Veränderungen erhält der soziometrische Status eine zentrale Bedeutung. Der beginnende Autonomieprozess und eine Bindung zu Gleichaltrigen aufzubauen sind bedeutend für eine gesunde Entwicklung. Diese Lebensphase ist gekennzeichnet von Unsicherheiten, Irritationen im Erleben des Selbst, wie allgemein eine erhöhte Vulnerabilität.
„Wer bin ich?“ „Wie werde ich von Gleichaltrigen gesehen?“ sind zentrale Fragen der jungen Menschen von 10/11 bis 17/18 Jahren. Die Erfahrung zeigt, dass es in diesem Alter sinnvoll ist, die Gruppen geschlechtsspezifisch zu trennen. Bei Netzwerk3 bieten wir deshalb psychotherapeutische Gruppen für Mädchen und Burschen an.
Mädchengruppen
Mädchen und Jungen erfahren immer noch eine unterschiedliche Sozialisation, die sich in den verschiedenen Lebensbereichen und kulturellen Lebenswelten widerspiegelt. Konflikte, Gewalt, Streit, Mobbing, Lästerei und Tratsch sind für Mädchen Alltag. Wie gehen Mädchen damit um? Ein Grund auszurasten oder die eigenen Gefühle zu unterdrücken?
Unsere Mädchengruppe unterstützt Mädchen, den persönlichen Umgang mit Stress, Frust, Provokationen und Konflikten zu reflektieren. Durch Übungen werden neue Wege aufgezeigt, Situationen differenziert zu betrachten sowie eigene Handlungsalternativen zu entwickeln. Dabei unterstützen wir die Teilnehmerinnen dabei, neue Verhaltensstrategien für sich selbst zu entwickeln. Diese helfen, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen und sich besser behaupten zu können.
Prävention für MÄDCHEN
Die Präventionsarbeit in unseren Mädchengruppen hat das Ziel, Mädchen und junge Frauen zu sensibilisieren und zu stärken. Unsere Präventionsarbeit stärkt das Selbstwertgefühl und hilft, Stärken, Handlungskompetenzen und Selbstbestimmung zu entwickeln. So werden Mädchen befähigt, Grenzverletzungen als solche zu erkennen und sich dagegen zu wehren.
Bilder von Weiblichkeiten und Männlichkeiten werden in der Gruppe thematisiert. Mädchen werden in der Gruppe gestärkt, den ihnen zustehenden Raum einzunehmen und Gefühle von Wut und Aggression auszudrücken.
Prävention mit Mädchengruppen zu den Themen
- sexualisierte Gewalt gegen Mädchen
- Gewalt im Internet
- Cybermobbing
- mädchenspezifische Suchtprävention/ Essstörungen
- Freundschaft, Liebe und Sexualität
- eigene Grenzen und Bedürfnisse erkennen und zeigen; Übergriffe in Beziehungen
- Auseinandersetzung mit der weiblichen Rolle
- Mädchen- bzw. Frauenrollen in der Gesellschaft
- Mädchenidentität
- Geschlechtersensibilität
In unseren Mädchengruppen bieten wir Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstrainings für Mädchen an.
Das Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining fördert die Entwicklung von sozialen Kompetenzen und Durchsetzungsvermögen zum “Nein-sagen-können”. Eigene Stärken und Schwächen wahrnehmen, das Entwickeln und Trainieren von Strategien, um die eigenen Interessen zu benennen und besser durchsetzen zu können.
In Rollenspielen werden alltägliche Situationen behandelt, wobei die Palette über verbale bis zu körperlichen Verteidigungsmöglichkeiten reicht. Das Selbstverteidigungstraining nimmt auf die verschiedenen Entwicklungsstufen Rücksicht.
Mädchen lernen in unseren Gruppen
- körperliche Selbstverteidigung mit einfachen, aber effektiven Techniken
- ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken wahrzunehmen
- die eigenen Grenzen wahr- und ernst zu nehmen
- auf ihre Gefühle zu achten und diese ernst zu nehmen
- Selbstbestimmungsrechte kennen
- Grenzverletzungen und Gewalt als solche zu erkennen
- Handlungsmöglichkeiten, um sich in grenzverletzenden Situationen verbal und nonverbal selbst zu behaupten
- konkrete Strategien in bedrohlichen Situationen sich Hilfe zu holen
STARKE MÄDCHEN SAGEN STOPP!